Montag, 22. April 2013

Get it on! Selber designen: Was die Etikette verrät

Zum guten Glück muss man sich beim Stricken nicht alles selber aus den Fingern saugen. Vieles hat die Spinnerei schon übernommen, gerade, wenn das Garn aus einem grösseren Haus stammt. Die Etikette gibt schon über einiges Aufschluss:
So sieht man etwa, wie viele einem Gramm und / oder Meter pro Knäuel zur Verfügung stehen. Dann hat man auch die Angaben, wie viele solcher Knäuel (oder in diesem Fall jetzt, wie viele Gramm) man ungefähr pro Pulli braucht. Manche Hersteller schreiben auch noch hin, wie viel für eine Mütze draufgeht, gerade bei Garn, das sich für Mützen gut eignet. Es lohnt sich, mit den Beraterinnen zu sprechen, sie haben häufig schon selber mit den Garnen in ihren Geschäften gearbeitet und können genauer sagen, welches wie gut berechnet auf der Etikette angegeben ist.

Zudem verrät die Etikette die Zusammensetzung. Das ist wichtig, wenn man wissen will, wie sich das Material danach tendenziell verhält. Endgültigen Aufschluss darüber gibt aber nur die Maschenprobe. Dieses Etikett erweist sich beim vorsichtigen Herausziehen (ja kein Durcheinander im Laden veranstalten, im Zweifelsfall das Personal fragen) als noch kundenfreundlicher. Wer nämlich nicht gewusst hätte, wie man ein Gemisch aus Baumwolle, Viscose und Leinen pflegt, findet die entsprechenden Hinweise ganz unten. Es lohnt sich daher, so ein Etikett auch schon mal aufzubewahren oder mitzuverschenken, damit der Damen-Pulli nicht plötzlich zur schussicheren Filzweste für Kleinkinder wird. Ausserdem ist es auch sinnvoll, diese Hinweise zu studieren, wenn man etwas besonders Pflegeleichtes stricken möchte, zum Beispiel für ein Kind.






Weiter finden wir eine ungefähre Angabe zur Nadel- oder Maschenprobe. Sie ist aber wirklich nur ein Richtwert. Stricken und berechnen sollte man immer nach der eigenen Maschenprobe! Aber so sieht man ungefähr, wie viele Maschen man mit welchen Nadeln anschlagen dafür anschlagen müsste. Die Zeichnung des Quadrates bedeutet, dass dieses Garn, wenn man es mit einer Nadel 4 bis 4.5mm strickt, dann ein 10x10cm-Quadrat ergibt, wenn man 21 Maschen anschlägt und 30 Reihen strickt. Das ist bei mir auch ungefähr hingekommen. (Im Ausland immer nachprüfen: redet man von mm-Nadeln oder von amerikanischen? Die haben andere Grössen!) Mehr zu diesem Punkt im späteren Post zur Maschenprobe.



 
Natürlich kann man ein Garn auch mit einer völlig anderen Nadelgrösse stricken. Die Angabe bezieht sich auf die Vorstellung, die der Hersteller von der Textur des verarbeiteten Materials hatte. Würde man dieses Garn zum Beispiel doppelfädig mit einer Nadel 8 - 10 verstricken, könnte auch was Cooles rauskommen. Oder einfädig, grosse Nadeln, das gäbe dann vielleicht so ein Strandhemd. Grundsätzlich gilt aber: Je kleiner die Nadeln gewählt werden, desto fester und engmaschiger wird auch die verarbeitete Fläche (Stichwort: Panzerpulli), je grösser die Nadel, desto lockerer und grossmaschiger (logo) wird das Kleidungsstück (wenn man beispielsweise gerne lampige Umhänge mag, sollte man das also unbedingt so handhaben).

Schliesslich findet man auf der Etikette auch zwei weitere wichtige Angaben: die Farbnummer und die Partie-Nummer (heisst bei internationalen Firmen gerne auch Dye Lot oder nur Lot). Man sollte immer möglichst genügend Knäuel in der gleichen Partie-Nummer kaufen, denn nur die sind genau gleich gefärbt, Farbnummer hin oder her. Was man tun kann, wenn das einem nicht gelingt, erläutere ich in einem späteren Post. Es ist gut, wenn man die Partie-Nummer im Auge behält, ist einem das aber nicht gelungen, ist noch nicht alles verloren, soviel verrate ich schon mal :D

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